NEMO

THE NEXT MOVE IN MOVEMENT DISORDERS

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The Next Move in Movement Disorders (NEMO) ist ein dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen ZiuZ und dem Universitätsklinikum Groningen (UMCG). Dieses Projekt konzentriert sich auf die Unterscheidung von hyperkinetischen Bewegungsstörungen: Störungen, die durch ein Übermaß an unwillkürlichen Bewegungen gekennzeichnet sind, wie Tremor, Myoklonie, Dystonie, Tics oder Chorea. In der Praxis ist es manchmal sehr schwierig, diese verschiedenen Arten von unwillkürlichen Bewegungen voneinander zu unterscheiden. Die Störungen sind für Ärzte, die seltener damit zu tun haben, manchmal schwer zu erkennen, und Ärzte sind sich außerdem nicht immer einig.

Ziel des Projekts NEMO ist es, ein computergestütztes Diagnosetool (CAD-Tool) zu entwickeln, das Ärzten helfen kann, verschiedene Arten von Bewegungsstörungen voneinander zu unterscheiden, zum Beispiel mithilfe einer intelligenten 3D-Kamera und Techniken des maschinellen Lernens. Bei der Bewegungserfassung kommen Sensoren zum Einsatz, die Bewegungen und Muskelaktivität messen. Für die Entwicklung des CAD-Tools wird ZiuZ künstliche Intelligenz und Mustererkennung einsetzen. Das CAD-Tool soll Ärzten helfen, die richtige Bewegungsstörung bei Patienten zu bestimmen, damit Patienten in Zukunft schneller und häufiger die richtige Diagnose erhalten. Außerdem könnte man damit den natürlichen Verlauf von Bewegungsstörungen erfassen oder den Effekt der Behandlung besser bewerten.

Seit Projektbeginn haben insgesamt rund 160 Teilnehmer am NEMO-Projekt teilgenommen. Dazu gehörten Patienten mit Dystonie, Tremor, Myoklonie und Myoklonie-Dystonie. Von diesen Teilnehmern wurden Aufnahmen zur Erfassung verschiedener Bewegungsstörungen gemacht. Man hat zudem mehr als 30 gesunde Kontrollteilnehmer mit einbezogen, damit das System auch lernen kann, was ein „gesundes“ Bewegungsmuster ist. Eine erste Version eines CAD-Tools wurde mit den Bewegungsstörungen Dystonie, Tremor und Myoklonie trainiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden in einem Programm verarbeitet, in dem sowohl die Ergebnisse der Sensoren als auch die Videos zu sehen sind.

Die Ergebnisse einer ersten Version des CAD-Tools, die sich auf Myoklonie, Dystonie und Tremor konzentriert, sind ziemlich gut im Hinblick auf die Unterscheidung zwischen Tremor und Dystonie (2/3 korrekte Vorhersage). Bei der Bewegungsstörung Myoklonie hatte der Algorithmus mehr Probleme. Es wird daran gearbeitet, um dies zu verbessern. Ende 2021 musste ZiuZ feststellen, dass die Technologie noch nicht ausreichend entwickelt war, um zur Unterscheidung und Klassifizierung dieser spezifischen Syndrome eingesetzt zu werden. Um dies weiter voranzutreiben, bedarf es weiterer Grundlagenforschung. Das NEMO-Projekt wird am UMCG (Movement Disorders Groningen) fortgesetzt, wo mehr wissenschaftliche Forschung betrieben wird und mehr Patienten einbezogen werden.

NEMO wurde durch Zuschüsse der Europäischen Union mitfinanziert: Europäischer Fond für regionale Entwicklung (über SNN) und Provinz Fryslân.